Immobilienmakler Köln: Sehen Sie sich Westhoven an

Besiedelungen schon in Jungsteinzeit! Dieser Stadtteil hat eine Fläche von mehr als vier Quadratkilometern. Das Viertel befindet sich im Südosten der Kölner City. Westhoven ist dem Stadtbezirk Porz angehörig und hat circa 5500 Bewohner. Die Grenzlinien werden gezogen mit:

• Die nördliche Grenzlinie bildet Humboldt/Gremberg
• Die nordöstliche Trennlinie wird mit Gremberghoven gebildet
• Die östliche Trennlinie bildet Ensen
• Die südliche Trennlinie bildet der Rheinfluss
• Die nordwestliche Grenzlinie bildet die Autobahn 4
• Das Rheinufer im Süden heißt Rodenkirchen

Das Viertel wurde im Jahre 1975 eingemeindet.

Historischisches über Westhoven

In der Jüngeren Steinzeit gab es in dieser Gegend schon Besiedelungen. Historiker konnten Reste einer Rössener Kultur belegen. Diese war im 3. Jahrtausend v. Chr. hier beheimatet. Bei Ausgrabungen in einer Ziegelgrube wurde eine Schale gefunden. Diese kleine Schüssel hatte breite Einstiche zur Verzierung. Die Verzierungen verliefen horizontal und wurden in Reihen gestaltet. Diese Michelsberger Kultur war hier auch beheimatet. Als Beleg wurden Keramikteilchen in hoher Zahl gefunden. Historiker können jedoch mit Sicherheit sagen, dass die späte Latène-Ära auch ihre Wurzeln hier hatte.

Diese wird datiert von 190 v. Chr bis zur Stunde 0 unserer Zeitrechnung, Christi Geburt. Es wurden Pfostenlöcher, Steinepackungen sowie Scherbenreste gefunden. Archäologen meinen, diese Ansiedlung blieb bis ins 2. Jahrhundert hinein aufrecht. Es wurden römische Keramiken ausgegraben. Im Stadtteil wurden auch weißgelbe Scherbenreste gefunden. Diese stammen aus der Karolingerzeit und waren einst Bestandteil einer Reliefbandurne. 922 kam es zur ersten schriftlichen Erwähnung. Diese Urkunde war jedoch gefälscht. 1003 wurde der Abtei Deutz das 10. Gut dieses Ortes, Westhoven, zugesprochen.

1041 bekam die Abtei von Hermann II., einem Erzbischof, diesen Besitz. Um das Jahr 1100 wurde eine Kapelle namens Nikolaus erbaut. Im Mittelalter war Westhoven im Besitz vom Amt Porz. 1784 kam es zu schweren Überschwemmungen und Westhoven wurde total geflutet. Beim Einmarsch der Franzosentruppen wurde auch Westhoven nicht verschont. Die Ortschaft wurde Opfer eines Feuers und die 180 Bewohner mussten flüchten! Allein die Kapelle des Hlg. Nikolaus überstand das Feuer ohne Beschädigungen. 1806 kam es zur Gründung des Großherzogtums Berg. Die Administration wurde den Franzosen angeglichen und zum Vorbild genommen.

Westhoven fiel daher ans Department Rhein. Im Jahre 1815 kam der Ort zu Preußen und 1929 fiel Westhoven ans Amt Porz. Ab 1932 gehörte Westhoven dann zum „Rheinisch-Bergischen-Kreis“. Im Jahr 1920 kam es wiederum zu einem gravierenden Hochwasser. Im Jänner 1920 wurde die Gegend schwer überflutet. Darum wurden Deichanlagen geplant, welche die Äcker und Häuser der Bewohner schützen sollten. Somit verminderte man die Gefahr eines erneuten Hochwassers. Bis zu den Sommermonaten des Jahres 1962 wurde von den Plänen aber gerade einmal eine Hochwasserschutzmauer verwirklicht.

Diese Mauer steht im Wohngebiet und erstreckt sich von der Rheinaustraße bis zu der Sankt-Agatha-Straße. Im Jahre 1936 wurde die Mudra-Kaserne gebaut. Diese Pionierkaserne war im 2. Weltkrieg aber Opfer von schweren Bombenangriffen. Somit war diese 1944 bereits wieder fast Geschichte. Die Pionierkaserne bot jedoch bis zum Jahr 1949 Flüchtlingen als Notquartier Unterschlupf. Auch Bombenopfer fanden in den noch verbliebenen Bauten der Kaserne Notunterkünfte. 1951 – 1965 zogen belgische Soldaten in der Kaserne ein. Im Jahre 1974 wurde das Kasernengebäude an die deutsche Bundeswehr übergeben.

1973 – 1975 kam es zum Bau eines Wohnkomplexes des Gerling-Konzerns. Ein Hochhaus mit 16 Geschossen wurde errichtet. Dort war Platz für 573 Wohneinheiten. Seit dem Jahre 1975 gehört Westhoven als Stadtteil zu Köln. Die belgischen Soldaten blieben noch bis 1995 in dem alten Kasernenbau! 2011 wurden auf dem Gebiet ein Gewerbegebiet sowie eine Wasserschutzzone errichtet.

Infrastrukturelles / Wirtschaftliches in Westhoven

Die Werke Mannesmann-Mulag zogen nach Westhoven. Diese nahmen ihren Standort bereits im 1. Weltkrieg in diesem Viertel. In den Werken wurden Autos produziert. Auch der „Poller Riese“ wurde hier hergestellt. Im Unternehmen wurde auch ein Transportflugzeug deutscher Marke hergestellt. Dieses wurde jedoch nie fertiggestellt. Das Massey-Harris Unternehmen wurde im Jahre 1927 der neue Eigentümer der Werkshallen. 1929 – 1954 wurde in den Werken produziert! 600 Mitarbeiter arbeiteten in diesem Unternehmen. Hier wurden unterschiedlichste Landmaschinen hergestellt. Durch den 2. Weltkrieg wurden fast alle Werkshallen zerstört. Jedoch wurde mit 150 Mitarbeitern weiter produziert.

Die Landmaschinenherstellung ging somit weiter. Das Angebot wurde erweitert und es wurden Ersatzteile produziert. Auch Präzisionsrollenketten wurden hier gefertigt. Der ganze Erdball wurde mit den Waren beliefert! Für Deutschland wurden Mähdrescher, die selbstständig fuhren, hergestellt. Dies war in Deutschland eine Neuerung! Die Mähdrescher hatten ein Frontschneidewerk. Das Stollwerck Unternehmen verließ die Südstadt in Köln. Deren neuer Standort wurde Westhoven mit der Adresse „Industriestraße“. Stollwerck wollte die Straße 1984 „Stollwerckstraße“ nennen. Köln lehnte den Antrag jedoch viele Male ab.

Als der „Stollwerckplatz“ aufgehoben wurde, stimmte Köln jedoch zu. Das Citroen-Werk hatte bis 2013 seinen Administrationssitz hier. Danach wurde das Gebiet in ein Wohnviertel umgestaltet. Es wurden Förderwohnungen und Studentenwohnheime erbaut. Auch Pflegeheime sowie Sozialbauten wurden errichtet. Der Administrationssitz des StollwerckUnternehmens ist im Norden des Industriegebietes beheimatet. Auch die Dom-Brauerei liegt hier. Seit dem Jahre 2013 ist das „Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr“ im einstigen Mudra-Kasernengebäude angesiedelt.

Die Belgier wohnten früher in der Passendale-Kaserne. Das alte Kasernengelände wurde 2009 mit einer Klinik bebaut. Die Klinik dient dem Maßregelvollzug. Der Bau wurde mit modernsten Sicherheitsstandards ausgestattet. Die Einwohner Westhovens lehnten den Bau in ihrem Wohngebiet ab. Daher wurde eine Bürgerinitiative namens „Bürger-KaFOR Köln“ gebildet. Es wurden 35.000 Unterschriften eingesammelt. Die Einwohner Westhovens wollten den Neubau im Stadtteil verhindern. Diese Initiative schlug vor, dieMaßregelvollzugsanstalt zwei km weiter weg zu erbauen. Dieser Vorschlag wurde aber abgelehnt!

1903 – 1904 kam es zum Bau des Wasserwerkes Westhoven. Die Porzer Ringstraße ist der Standort des Wasserwerkes. Dieses Gebäude wurde im Jugendstil gebaut. Das Wasserwerk fördert hier Trinkwasser für alle Gebiete in der Nähe. Anfangs versorgte das Werk die gesamte Porzer Gemeinde. Heute fördert das Wasserwerk das Trinkwasser nur noch für die Stadteile im Norden. Porz bekommt sein Trinkwasser von Leidenhausen sowie Zündorf.

Nikolaus-Kapelle

Diese Kapelle wurde 1100 errichtet. Sie sollte dem Schutzheiligen Nikolaus von Myra zur Ehre gereichen! Die Kapelle ist ein schöner Bau und wurde im romanischen Baustil erbaut. Es ist das kleinste Gotteshaus in Köln, welches als Dorfkirche erhalten geblieben ist. Im Jahre 1128 bekam die Kapelle ihr Begräbnisrecht zugeschrieben. Das kleine Gotteshaus sollte den Einwohnern von Westhoven einen weiten Weg ersparen. Sonst hätten sie zur Messe in Deutz gehen müssen. Die Kirche ist ein Saalbau romanischen Stils.

Das Gotteshaus liegt auf dem ehemaligen Friedhofsareal. Dieses Friedhofsgelände wurde bis 1929 benützt. 1987 fand eine Sanierung statt. Die Kapelle wurde von 1959 – 1964 saniert und das Saalbaukirchlein hat einen Grundriss von 8 mal 13 Meter. Ihr Mauerwerk beinhaltet Tuffsteine, Rheinkieselmauerwerk sowie Grauwackemauern. In den 1990ern wurde die Kapelle abermals restauriert. Die Innenräume wurden weiß angestrichen. Dies geschah jedoch auch schon in den 1960ern.

Einen Anstrich in Weiß bekamen die Innenräume dann eben auch wieder in den 1990ern. In den Mauern wurden mehrere Rundbogenfenster eingesetzt. Der Osten und Westen des Kirchbaus besitzt Fachwerkgiebel in Dreiecksformat. Es gibt ein Schieferdach mit Spitzhelm. Der Saal bekam eine Holzdecke.

Gutshof Engelshof

Der Hof wurde 1880 errichtet und ist nun denkmalgeschützt. Das Gebäude wurde mit einer Backsteinfassade gefertigt. Es besitzt ein Schopfwalmdach und hat zwei Geschosse. Das Haus besteht aus 18 Räumen und hat zwei WC‘s. Es gibt eine geräumige Küche und eine Speisekammer. Ein Badezimmer ist natürlich auch vorhanden. Die Besitzer des Hofes wechselten im Laufe der Jahrhunderte. Die Stadt erwarb den Hof nach 40 Jahrzehnten. Früher wurde der Gutshof noch bewirtschaftet. Es gab 10 Rösser, 60 Kühe sowie Rinder. Im 2. Weltkrieg wurde der Hof immer wieder verwüstet.

1944 kam es zu einer riesigen Explosion. Somit konnte man hier nicht mehr wohnen. Mehrere Kühe und Rösser fielen dem Angriff zum Opfer! Der Hof wurde verlassen und Kasernen in der Nähe bestellten dann die Äcker. Immer wieder wurde der Gutshof bombardiert! 1969 verstarb der Altbauer und seine Angehörigen bewirtschafteten das Anwesen nur noch bis 1971. Nach den Bombenangriffen kam es nur zu einer provisorischen Wiederherstellung. Dies ließ den Hof zusehends verfallen. 1976 sollte der Gutshof abgerissen werden.

Dank einer Bürgerinitiative konnte der Hof erhalten werden. 1988 kam es zum Wiederaufbau, jedoch mussten Bedingungen erfüllt werden. Der Rat Kölns wollte den historischen Kern gewahrt wissen und der Hof wurde zum Baudenkmal. „Bürgerzentrum Engelshof“ übernahm in Eigenarbeit die Hofsanierung. Im Frühling des Jahres 1994 wurde das Gut wiedereröffnet. Heute gibt es am Hof in regelmäßigen Abständen Kulturfeste. Auch Weiterbildungsangebote werden hier abgehalten. Am Hof findet auch zweimal jährlich ein Markt für Kunsthandwerk statt. Der Kunstmarkt lockt mehr als 100 Aussteller an. Am Gutshof befindet sich auch ein Gasthaus. Somit wird der Hof von vielen Ausflüglern besucht.

Auenlandschaft Westhoven

Diese Auenlandschaft kennt man auch unter dem Namen „Westhovener Wigge“. Das Naherholungsgebiet liegt auf dem einstigen Militärgelände. Dieses Erholungsgebiet hat eine Fläche von ungefähr einen Quadratkilometer! Gleich daneben befindet sich die Kölner Straße. Auch die einstige Brasseur-Kaserne liegt nebenan. Der SV „Ensen-Westhoven“ hat direkt daneben seinen Sportplatz. 1995 zogen die Belgier ab. Eine bestehende Druckerei wurde erst 2004 stillgelegt. Nahe der Autobahn gab es hier einst eine Wäscherei. Diese lag einst auf diesem Areal. Auch eine Kiesgrube war hier einmal vorhanden.

Einige Zeit danach wurde nahe der Kölner Straße eine Brunnengalerie erbaut. Diese Galerie sollte das Wasserwerk im Viertel schmücken. Im Westen des Viertels wurde eine Gartenanlage für Kleingärten erbaut. Es gab drei Gartenvereine hier. Auch Hunde bekamen ein Stück Wiesenrevier hier. Die Wäscherei wurde stillgelegt und danach wurde hier eine Tennishalle gebaut. Nahe der „WesthovenerWigge“ befindet sich eine Campingplatzanlage. Der Campingplatz liegt am Westufer des Rheinflusses.

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